Zyklusstörungen – oder auch Menstruationsstörungen – können auftreten, wenn der Körper zu wenig Progesteron herstellt. Dann liegt ein Progesteronmangel vor. Wenn dies an einer Gelbkörperschwäche liegt, lässt sich der Progesteronmangel behandeln, indem man Progesteron zuführt. Eine häufige Ursache für Zyklusstörungen ist das Polyzystische Ovarsyndrom (PCO-Syndrom), das mit Ovulationsstörungen und nachfolgendem Progesteronmangel verbunden ist.

Erfahren Sie hier mehr zu Zyklusstörungen und wie man diese behandelt.

Wie Hormone gegen Zyklusstörungen helfen
Foto: gettyimages/katleho Seisa

Fast jede Frau erlebt im Laufe ihres Lebens Störungen des Menstruationszyklus. Diese können sehr unterschiedlich geartet sein.

Was ist eine Zyklusstörung?

Eine Zyklusstörung liegt vor, wenn sich der monatliche Menstruationszyklus verändert, beispielsweise die Stärke der Periode variiert. Zyklusstörungen sind in jeder Lebensphase möglich und fast jede Frau erlebt sie im Laufe des Lebens.

Die Ursachen von Zyklusstörungen sind vielfältig. Beispiele dafür sind

  • Ungleichgewichte im Hormonhaushalt (zum Beispiel Progesteronmangel),
  • bestimmte Krankheiten (wie Endometriose oder PCO-Syndrom),
  • verschiedene Medikamente (zum Beispiel Chemotherapeutika) oder
  • bestimmte Lebenssituationen (wie Stress).

Oftmals ist der Zyklus nach Absetzen hormoneller Verhütungsmittel, wie der Pille, unregelmäßig. Der Körper stellt sich dann auf die neue Situation ein und der Hormonhaushalt benötigt einige Zeit, um sich einzupendeln. Dies ist ein ganz normaler Prozess und kein Grund zur Sorge.

Welche Symptome treten bei einer Störung des Zyklus auf?

Die Symptome von Zyklusstörungen unterscheiden sich von Frau zu Frau. So äußern sich diese beispielsweise durch

  • eine Zwischenblutung, eine sogenannte Durchbruchblutung (Metrorrhagie),
  • Schmierblutungen (Spottings),
  • eine ausbleibende Periode (Amenorrhö),
  • eine sehr starke Periode (Hypermenorrhö),
  • unregelmäßige Perioden,
  • eine ausbleibende Schwangerschaft.

Was ist das PCO-Syndrom?

Das PCO-Syndrom ist eine der häufigsten endokrinen Störungen der Frau und lässt sich bei bis zu 10 % der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter feststellen. Hauptkriterien sind Ovulationsstörungen, klinische beziehungsweise biochemische Zeichen einer sogenannten Hyperandrogenämie und so genannte polyzystische Ovarien im Ultraschallbefund.

Die Ovulationsstörungen äußern sich in zu seltenen (Oligoovulation) oder ausbleibenden Eisprüngen (Anovulation). Dies hat eine Gelbkörperschwäche und Zyklusstörungen zur Folge. Es kann zur Östrogendominanz und einem Progesteronmangel mit den typischen Symptomen kommen. Je nach Schwere der Ovulationsstörungen führt das PCO-Syndrom zur Unfruchtbarkeit der Frau.

Die Hyperandrogenämie bezeichnet einen Überschuss männlicher Geschlechtshormone im Blut der betroffenen Frauen. Die Folgen sind oftmals eine optische „Vermännlichung“ durch verstärktes Haarwachstum im Gesicht, Bildung von Glatzen oder typischen Geheimratsecken, unreine Haut und Akne.

Die namensgebenden polyzystischen Ovarien sind im Ultraschallbild als eine Aufreihung vieler kleiner schwarzer „Löcher“ im Eierstock zu erkennen. Bei den kleinen Zysten handelt es sich um unreife Follikel, als passenderer Name wird deshalb polyfollikuläres Ovarsyndrom (PFOS) vorgeschlagen.

Beim PCO/PFO-Syndrom liegt ein gestörtes Zusammenspiel verschiedener Faktoren im Körper vor, die den weiblichen Zyklus regeln. Die Hormone luteinisierendes Hormon (LH) und follikelstimulierendes Hormon (FSH) zählen beispielsweise dazu. Diese sorgen dafür, dass die sexuellen Funktionen und der Menstruationszyklus ungestört verlaufen.

Wann ist bei Zyklusstörungen ein Arztbesuch nötig?

Ein Besuch bei Ihrem Arzt ist empfehlenswert, wenn sich Ihr Zyklus anhaltend verändert und unregelmäßig ist. Dies merken Sie zum Beispiel daran, wenn

  • die Periode ohne Grund plötzlich ausbleibt,
  • der Zyklus mit Schmerzen einhergeht,
  • die Periode wiederholt sehr stark ist oder
  • erstmals Schmierblutungen auftreten.

Ihr Arzt fragt meist zuerst Ihre Krankengeschichte (Anamnese) ab und untersucht Sie anschließend, um die Ursache der Zyklusstörung abzuklären. Bei Bedarf leitet er eine für Sie passende Therapie ein.

Arztbesuch bei Zyklusstörungen
Foto: gettyimages/KatarzynaBialasiewicz

Bei Veränderungen des Zyklus sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen. Mit ihm zusammen finden Sie die passende Therapie.

Was hilft bei Zyklusstörungen?

Zyklusstörungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom, lassen sich in den meisten Fällen mit hormonellen Verhütungsmitteln behandeln1. Dabei setzt man vorwiegend Gestagene ein, die „anti-männlich“ (anti-androgen) wirken.

Besteht ein Kinderwunsch, werden bei Zyklusstörungen hingegen andere Medikamente angewendet, um den Hormonhaushalt zu normalisieren. Dies ist insbesondere bei leichten bis mäßigen Zyklusstörungen der Fall. Dann kann auch natürliches Progesteron zum Einsatz kommen.

Eine Studie bestätigt, dass Progesteron bei Zyklusstörungen wirkt2. Dazu wurden Frauen im Alter zwischen 18 und 52 Jahren untersucht, bei denen seit mindestens drei Monaten die Periode ausblieb. Die Frauen nahmen 10 Tage lang Progesteron oder ein Placebo ein. Infolge der Einnahme von Progesteron trat bei 90 % der Frauen die gewünschte Blutung (sogenannte Abbruchblutung) auf.

Hormonelle Stimulation bei Zyklusstörungen

Oftmals ist bei Frauen mit Störungen des Zyklus und unerfülltem Kinderwunsch auch eine hormonelle Stimulation nötig, um schwanger zu werden. Beispielsweise wird bei Störungen des Eisprungs (Ovulationsstörungen) eine hormonelle Stimulation oft mit einem Mittel eingeleitet, das den Eisprung auslöst. Zusätzlich vaginal verabreichtes Progesteron unterstützt dann eine zeitgerechte Reifung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium).

Was können Sie selbst tun, wenn der Zyklus unregelmäßig ist?

Es ist hilfreich seinen Lebensstil genau unter die Lupe zu nehmen, wenn Zyklusstörungen vorliegen. Denn beispielsweise ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Stress und Über- oder Untergewicht verursachen unregelmäßige Zyklen. Ist der Lebensstil als einzige Ursache identifiziert, normalisiert sich Ihr Zyklus oftmals, wenn Sie

  • sich gesund und ausgewogen ernähren,
  • Stress reduzieren und
  • Ihr Gewicht normalisieren.

Zyklus regulieren nach Absetzen der Pille

Um Ihren Zyklus nach dem Absetzen eines hormonellen Verhütungsmittels zu regulieren, werden als „sanfte“ Mittel Mönchspfeffer, Himbeerblättertee oder andere pflanzliche Mittel empfohlen.

Liegen die Ursachen jedoch nicht allein im Lebensstil oder Absetzen der Pille, ist eine Therapie durch einen Arzt empfehlenswert.

Bei Progesteronmangel kann dem Körper Progesteron zur Zyklusregulierung zugeführt werden. Die Zufuhr von natürlichem Progesteron in Form einer Weichkapsel ist am meisten verbreitet.

Referenzen

  1. Mendoza N, Simoncini T, Genazzani AD. (2014). Hormonal contraceptive choice for women with PCOS: a systematic review of randomized trials and observational studies. Gynecol Endocrinol. 30(12), pp. 850-60.
  2. Shangold MM, Tomai TP, Cook JD, et al. (1991). Factors associated with withdrawal bleeding after administration of oral micronized progesterone in women with secondary amenorrhea. Fertil Steril. 56(6), pp. 1040-7.