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Progesteron.de | Progesteron: Natürliches Progesteron
Progesteron

Natürliches Progesteron: bioidentisch aus der Yamswurzel

Natürliches Progesteron ist eine Substanz, die aus pflanzlichen Vorstufen – gewonnen aus der Yamswurzel oder Soja – hergestellt wird und exakt dem körpereigenen Progesteron gleicht. Daher auch die gängige Bezeichnung „bioidentisches“ Progesteron. Progesteron ist maßgeblich an der Entstehung und dem Fortbestand einer Schwangerschaft beteiligt. Erfahren Sie, wie natürliches Progesteron im Körper wirkt und für welche Therapien es zum Einsatz kommt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist natürliches Progesteron?

Bei der Klärung der Frage, was natürliches Progesteron ist, hilft zunächst die Unterscheidung zwischen Progesteron und Gestagen. Beginnen wir dem Progesteron. Das Progesteron wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet, weil es im Gelbkörper (Corpus luteum) gebildet wird. Zusammen mit den Östrogenen zählt das Progesteron zu den wichtigsten weiblichen Sexualhormonen. Ohne Progesteron fehlt der Schwangerschaft eine wichtige Grundlage. Das heißt: Für das „Schwanger werden“ und das „Schwanger bleiben“ ist Progesteron essenziell.

Neben Progesteron, das sowohl Frauen als auch Männer selbst im Körper herstellen, gibt es auch synthetische Gestagene, die sich in ihrer Struktur und Wirkung vom körpereigenen Progesteron etwas unterscheiden. Synthetische Gestagene werden häufig in Medikamenten eingesetzt, beispielsweise zur hormonellen Verhütung oder auch in oralen Präparaten zur Hormonersatztherapie für Frauen in den Wechseljahren. Progesteron kann auch als „natürliches Gestagen“ bezeichnet werden. Wenn Medikamente „natürliches Progesteron“ enthalten, so wurde dieses aus pflanzlichen Vorstufen der Yamswurzel bzw. Soja hergestellt und ist von der Struktur her vom körpereigenen Progesteron nicht zu unterscheiden – sie sind identisch. Daher spricht man auch von „bioidentischem Progesteron“. Um Progesteron oder 17α-Hydroxyprogesteron, die beide als natürliche Gestagene bezeichnet werden können, von synthetischen Gestagenen besser abzugrenzen, werden für letztere auch die Begriffe „Progestine“ oder „Progestagene“ verwendet.

Im Vergleich zum natürlichen Progesteron, das der Körper selbst herstellt, sind Gestagene synthetisch hergestellte Hormone, die in ihrer Struktur und Wirkung dem körpereigenen Progesteron ähneln und für bestimme Therapien zum Einsatz kommen. Meist sind mit dem Begriff „Gestagen“ nur die synthetischen Gestagene gemeint. Manchmal wird allerdings auch Progesteron als „natürliches Gestagen“ bezeichnet. Mit „natürlichem Progesteron“ ist die Variante gemeint, die aus pflanzlichen Vorstufen der Yamswurzel bzw. Soja hergestellt wird und dem körpereigenen Progesteron identisch ist. Daher spricht man auch von „bioidentischem Progesteron“. Um Progesteron oder 17α-Hydroxyprogesteron, die auch als natürliche Gestagene bezeichnet werden, von synthetischen Gestagenen besser abzugrenzen, werden für synthetische Gestagene auch die Begriffe „Progestine“ oder „Progestagene“ verwendet.

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Natürliches Progesteron: Eigenschaften und Wirkung

Was ist an Progesteron eigentlich so besonders? Dazu muss man betonen, dass Progesteron vor allem im Zusammenspiel mit Estradiol seine volle Strahlkraft entwickelt. Anders gesagt: Das ausgewogene Verhältnis von Estradiol zu Progesteron sorgt für Gesundheit, Wohlbefinden, einen regelmäßigen weiblichen Zyklus und damit für Fruchtbarkeit und Fortpflanzung.

Progesteron im Zyklus

Das wichtigste Östrogen der Frau, das Estradiol, stimuliert in der ersten Hälfte des Zyklus die Follikelreifung in den Eierstöcken und unterstützt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Progesteron.de | Infografik: Progesteron im Zyklusverlauf

Nach dem Eisprung ist das Progesteron am Zug. Es wird von der ehemaligen Eihülle gebildet, die sich in den sogenannten Gelbkörper verwandelt und das Progesteron produziert. Das Progesteron sorgt für die Lockerung und die optimale Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut. Eine gut aufgebaute und durchblutete Gebärmutterschleimhaut ist die Voraussetzung für das Einnisten einer befruchteten Eizelle und damit für das Entstehen der Schwangerschaft. Kommt es nicht zur Befruchtung, sinkt der Progesteronspiegel wieder ab und es kommt zur Monatsblutung.

Progesteron und Schwangerschaft

Die Befruchtung ist jedoch nur ein erster Etappensieg. Denn zum Erhalt einer Schwangerschaft muss die Progesteron-Produktion nochmals gesteigert werden. Einerseits um die Gebärmutterschleimhaut weiter zu stärken, andererseits zur Entspannung der Gebärmuttermuskulatur, um vorzeitige Wehen zu verhindern. Progesteron sichert damit den „Hort“ der Zellteilung und ist der Schutzpatron einer gesunden embryonalen Entwicklung. Nach dem Gelbkörper übernimmt spätestens ab der 12. Schwangerschaftswoche die Plazenta vollständig die Progesteron-Produktion.

Forscherinnen und Forscher vermuten außerdem eine hemmende Wirkung des Progesterons auf Milchdrüsen und Immunsystem. Die Milchproduktion sollte nicht zu früh einsetzen und das Immunsystem sollte sich keinesfalls gegen die Schwangerschaft wehren.

Progesteron, Haut, Stoffwechsel und Psyche

Estradiol und Progesteron haben neben ihrer Rolle als wichtigste weibliche Sexualhormone auch bedeutende psychische und physische Funktionen. Das Estradiol wirkt stimmungsaufhellend, vitalisierend und fördert die sexuelle Lust.

Progesteron.de | Infografik: Funktion des Progesteron

Auch im Gehirn gibt es Progesteron-Rezeptoren. Das Progesteron löst dort Anspannungen und mindert Ängste. Im Stoffwechsel wirkt es entwässernd sowie aktivierend auf das Immunsystem, es stärkt die Knochen, regeneriert die Haut und das Bindegewebe. Im Umkehrschluss begünstigt ein Progesteronmangel bzw. das normale Absinken des Progesteronspiegels unangenehme Verdauungsstörungen, Nervosität oder Reizbarkeit. Auch Herzstolpern kann Symptom eines Progesteronmangels sein. Bei Männern kann sich ein Progesteronmangel als depressive Verstimmung oder Schlafstörung äußern.

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Progesteronspiegel: Norm und Abweichung

Aussagen zum Progesteronspiegel trifft die Ärztin oder der Arzt mit Hilfe eines einfachen Bluttests. Der Progesteronwert ändert sich nicht nur im Zyklusverlauf, sondern auch im Laufe des Lebens sowie im Tagesverlauf – er ist daher nie konstant. Zu Beginn des Zyklus ist der Progesteronspiegel niedrig, mit dem Eisprung steigt er langsam an und gegen Ende des Zyklus fällt er wieder. Bei Frauen in den Wechseljahren beginnt der Progesteronspiegel im Alter zwischen 45 und 47 Jahren zu sinken und auch bei Männern unterliegt der Progesteronspiegel altersbedingt Schwankungen.

Richtwerte und Orientierung

Dennoch gibt es Richtwerte für das Progesteron – bei Frauen in Abhängigkeit von Zyklus und Lebensalter.

Progesteron.de | Infografik: Normwerte

Hinter einem ungewöhnlich niedrigen Progesteronwert kann eine Gelbkörperschwäche (Lutealphaseninsuffizienz) stecken. Der Körper produziert dann nicht genug Progesteron, sodass die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend durchblutet und gelockert werden kann. Daher ist der Progesteronwert für Frauen, die schwanger werden wollen oder einen unerfüllten Kinderwunsch haben, ein wichtiger Indikator. Wenn das Progesteron zu niedrig ist, kann keine Schwangerschaft entstehen.

Hoch & Tief: Ursachen für Abweichungen

Ursachen für einen zu niedrigen Progesteronwert können sein:

  • Zyklusstörungen, Störungen des Hormonstoffwechsels, fehlender Eisprung
  • Fehlbildung der Eierstöcke
  • Magersucht/Unterernährung
  • hormonelle Erkrankungen wie eine Schilddrüsenfehlfunktion
  • Übergewicht
  • Wechseljahre
  • Wochenbett

Ist der Progesteronspiegel zu niedrig, spricht man auch von einer Östrogendominanz (da in Relation zum Progesteron der normale Spiegel des Estradiols hoch bzw. dominant erscheint). 

Bei einer Kinderwunschbehandlung oder künstlichen Befruchtung sowie zur Kontrolle von Schwangerschaften mit Fehl- oder Frühgeburtsrisiko wird daher auch der Progesteronwert kontrolliert. Je nach Befund kann eine Gabe von natürlichem Progesteron erfolgen.

Wenn Sie einen Kinderwunsch haben und schon länger vergeblich versuchen, schwanger zu werden, wenn Sie Beschwerden im Zyklus oder in den Wechseljahren haben oder Sie aus anderen Gründen in Sorge sind, sprechen Sie Ihre Gynäkologin oder Ihren Gynäkologen offen auf den Bluttest an.

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Herkunft von natürlichem Progesteron

Natürliches Progesteron wird ausgehend von pflanzlichen Vorstufen aus der Yamswurzel oder Soja hergestellt. Bei der Yamswurzel heißt dieser Pflanzenstoff Diosgenin. Dabei handelt es sich um ein Phytohormon (pflanzliches Hormon). Allerdings kann der menschliche Stoffwechsel mit dem reinen Diosgenin aus der Yamswurzel nicht viel anfangen. Daher muss das Diosgenin in einem aufwendigen Herstellungsverfahren erst in „verwertbares“ (bioidentisches) Progesteron umgewandelt werden. Auch die Sojabohne enthält eine Substanz (Stigmasterin), die zu Progesteron umgewandelt werden kann.

Für eine ausreichende Wirkung im Körper sind in der Regel hohe orale Dosierungen von natürlichem Progesteron nötig. Grund hierfür ist die schnelle Progesteron-Absorption durch die Leber. Daher wurde die Struktur des produzierten natürlichen Progesterons kontinuierlich verbessert. In einem weiteren Verfahren, der sogenannten Mikronisierung, wurde die Partikelgröße zusätzlich stark verkleinert, sodass die Aufnahme effektiver ist.

Die Heimat der Yamswurzel ist Asien und Lateinamerika, es gibt über 800 verschiedene Arten.
 

Natürliches Progesteron: Therapien und Anwendung

Natürliches Progesteron aus der Yamswurzel wird für verschiedenste Anwendungsgebiete eingesetzt. Die Gabe von natürlichem Progesteron kann u. a. sinnvoll sein bei:

  • Gelbkörperschwäche und Progesteronmangel
  • hormonbedingten Brustschmerzen vor der Periode (Mastodynie)
  • starkem Prämenstruellem Syndrom (PMS)
  • unerfülltem Kinderwunsch
  • Kinderwunschbehandlungen (Lutealphasenunterstützung)
  • der Prävention von Früh- und Fehlgeburt
  • Beschwerden in den Wechseljahren
  • Progesteronmangel beim Mann

Studien konnten außerdem nachweisen, dass die vaginale Anwendung von natürlichem Progesteron die Nährstoffzufuhr für den Embryo verbessert.

Finden Sie heraus, ob eine Progesteron-Therapie auch Ihre Schwangerschaft oder Ihren Kinderwunsch unterstützen kann, und machen Sie unseren Selbsttest.

Wird natürliches Progesteron rund um die Schwangerschaft eingesetzt, so werden häufig Weichkapseln, Zäpfchen oder Gele vaginal verabreicht. Gebräuchlich ist eine ein- oder mehrmals tägliche Anwendung. Therapieren Sie sich jedoch nicht selbst. Denn auch natürliche Heilmittel und pflanzliche Arzneistoffe können Nebenwirkungen haben und mit anderen Medikamenten wechselwirken. Sprechen Sie deshalb eine Anwendung von Progesteron immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab, da Dosierung und Anwendungsdauer auch von der Diagnose abhängen.

Nebenwirkungen von natürlichem Progesteron

Natürliches oder bioidentisches Progesteron ist in der Regel sehr gut verträglich. Nebenwirkungen treten selten auf – vor allem bei lokaler Anwendung auf der Haut z. B. in Form eines Gels oder der vaginalen Anwendung – z. B. in Form von vaginalen Weichkapseln – sind Nebenwirkungen selten. Zu den Nebenwirkungen von natürlichem Progesteron zählen:

  • Schläfrigkeit
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Depressive Verstimmung (selten)

Fazit: Natürliches Progesteron aus der Yamswurzel kann die Fruchtbarkeit unterstützen

Natürliches Progesteron, auch bioidentisches Progesteron genannt, wird aus pflanzlichen Vorstufen aus der Yamswurzel oder alternativ Soja hergestellt. In seiner Struktur ist das natürliche Progesteron identisch zu dem körpereigenen Hormon und hat deshalb im Stoffwechsel die gleiche Wirkung. Bei der Herstellung von natürlichem Progesteron wird als Vorstufe das Phytohormon Diosgenin aus der Yamswurzel extrahiert und anschließend in mehreren Schritten zu Progesteron synthetisiert. Dieses kann vom Körper leicht aufgenommen werden und wirkt dort wie das körpereigene Progesteron.

Eine Schlüsselrolle fällt der Therapie mit natürlichem Progesteron bei ungewollter Kinderlosigkeit zu. Denn in einigen Fällen steckt hinter den zermürbenden Misserfolgen beim Versuch, schwanger zu werden, „nur“ ein Progesteronmangel, der mit einer Progesteron-Gabe ausgeglichen werden kann.

Therapien mit natürlichem Progesteron sind als Unterstützung der Lutealphase fester Bestandteil der Kinderwunschbehandlung. Natürliches Progesteron kann darüber hinaus Wechseljahresbeschwerden lindern.

Sprechen Sie deshalb bei Beschwerden oder wenn Sie Fragen haben, mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu den Möglichkeiten einer Behandlung mit natürlichem Progesteron und lassen Sie sich „natürlich“ helfen.

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