Viele Frauen leiden insbesondere in der 2. Zyklushälfte an Brustschmerzen (Mastodynie). In Umfragen geben mehr als die Hälfte aller Frauen relevante Brustschmerzen an, die in 30 bis 40 % zu einer Beeinträchtigung des Alltags- und Sexuallebens führen1. Oftmals ist die Brust dann empfindlicher oder größer. Trotz der teils starken Schmerzen ist eine zyklusabhängige Mastodynie meistens jedoch ungefährlich. Anhaltende Besserungen treten nach Schwangerschaften und Stillzeiten ein. Außerdem können Sie die zeitweise auftretenden Beschwerden durch verschiedene Maßnahmen lindern. So hat sich 1%iges alkoholisches Progesterongel in der Therapie bewährt. Erfahren Sie hier mehr zu Brustschmerzen und wie man diese behandelt.

Brustschmerzen behandeln
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Brustschmerzen treten bei vielen Frauen auf. In der Regel sind diese jedoch gut behandelbar.

Was sind die Ursachen von Brustschmerzen?

Die Ursache der Mastodynie ist nicht abschließend geklärt, jedoch liegt eine hormonelle Kausalität nahe. Es wird davon ausgegangen, dass zyklusabhängige Brustschmerzen durch ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt verursacht werden. Dieses Ungleichgewicht entsteht, da die Hormonausschüttung während des Zyklus variiert. Während in der 1. Zyklushälfte das Hormon Östrogen überwiegt, bildet der Körper in der 2. Zyklushälfte vermehrt das Gelbkörperhormon Progesteron.

Liegt ein Hormonungleichgewicht vor, beispielsweise aufgrund einer Gelbkörperschwäche, überwiegt das Östrogen oftmals auch in der 2. Zyklushälfte. Man spricht dann von einer Östrogendominanz. Diese sorgt dafür, dass das Brustdrüsengewebe wächst und sich vermehrt Wasser im Gewebe einlagert (Ödem). Durch diese Größenzunahme der Brust werden zyklusabhängig die Schmerzen hervorgerufen. Zudem ist die Brust während dieser Zeit empfindlicher gegenüber Berührungen. Meistens lassen die Beschwerden aber nach, sobald die Periode eintritt. Denn damit sinkt der Östrogenspiegel und eingelagerte Flüssigkeit wird aus dem Brustgewebe wieder entfernt.

Neben zyklusabhängigen Brustschmerzen kommen auch Brustschmerzen vor, die unabhängig vom Zyklus sind. Ursachen hierfür sind beispielsweise Zysten der Brustdrüsen, Entzündungen oder Gefäßveränderungen. Gegebenenfalls muss ein Brustkrebs ausgeschlossen werden.

Brustschmerzen während der Schwangerschaft und Stillzeit

Spannende Brüste und schmerzende Brustwarzen zählen zu den ersten Hinweisen auf eine Schwangerschaft. Bereits kurz nach dem Einnisten der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut bereitet sich die Brust auf das zukünftige Stillen vor. Dafür verändert sich das Drüsengewebe der Brust. Die Brust reagiert empfindlicher auf Berührungen und wird insgesamt größer. Die Frau bemerkt diese Veränderung meist durch die auftretenden Schmerzen. Hingegen sind Brustschmerzen während der Stillzeit zumeist ein Anzeichen für gestaute Muttermilch. Eine Ursache dafür sind beispielsweise große zeitliche Abstände zwischen dem Stillen.

Warum entstehen Brustschmerzen in den Wechseljahren?

Auch durch die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren können Brustschmerzen entstehen. Aufgrund einer gestörten, verlangsamten Eireifung bleibt die Gelbkörperbildung aus oder verzögert sich, der Progesteronspiegel ist niedrig. Es kommt zu einer Östrogendominanz.

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Ein Ungleichgewicht im weiblichen Hormonhaushalt kann zu Veränderungen des Brustdrüsengewebes und damit zu Brustschmerzen führen.

Das Brustdrüsengewebe wächst, Wasser lagert sich im Gewebe ein und die Durchblutung wird erhöht. Die Folgen sind Brustspannen und Brustschmerzen. Da gegen Ende der Wechseljahre die Blutspiegel aller Sexualhormone sinken, nehmen auch die zyklusabhängigen Brustschmerzen ab.

Welche Symptome sind typisch bei Brustschmerzen?

Mastodynien zählen zu dem prämenstruellen Syndrom (PMS). Etwa 40 bis 60 % der Frauen erleben die störenden Symptome regelmäßig vor der Periode. Typische Symptome bei Brustschmerzen sind

  • Ziehen oder Stechen,
  • Hitzegefühle,
  • geschwollene Brüste,
  • berührungsempfindliche Brüste oder
  • Brustspannen.

Die Stärke des Schmerzes ist jedoch von Frau zu Frau verschieden. Das liegt daran, dass das Brustgewebe der Frauen unterschiedlich sensibel ist und sich auch die Hormonmengen unterscheiden.

Wann ist ein Arztbesuch ratsam?

Generell ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen, wenn Brustschmerzen bestehen. Dies gilt insbesondere, wenn die Schmerzen erstmals auftreten. Zyklusabhängige Brustschmerzen lassen üblicherweise mit Beginn der Periode nach und sind ungefährlich. Halten Ihre Brustschmerzen aber an oder kommen weitere Beschwerden hinzu (zum Beispiel nässende Brustwarzen), ist es empfehlenswert, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen. Darüber hinaus ist ein regelmäßiges Abtasten der Brüste hilfreich, um mögliche Veränderungen frühzeitig festzustellen und zu behandeln.

Wie behandelt man die Mastodynie?

Eine leichte Mastodynie ist bei Patientinnen ohne tastbare Brustveränderungen meist gut zu lindern. In vielen Fällen sind

  • ein gut angepasster Büstenhalter,
  • kühlende Brustwickel oder
  • die Einnahme pflanzlicher Substanzen ausreichend.

Zu den wirksamen pflanzlichen Substanzen zählen

  • Mönchspfeffer,
  • Vitamin E,
  • Nachtkerzenöl und
  • Leinsamenöl.

Progesterongel bei Brustschmerzen

Progesteron hat sich als 1%iges Gel in der Therapie von leichten bis starken Brustschmerzen bewährt. Dieses enthält natürliches Progesteron. Auf die Brust aufgetragen gleicht es das Ungleichgewicht der Hormone aus. Dadurch werden die Brustschmerzen gelindert. So belegt eine große Studie an 1.081 Patientinnen mit mittelschwerer oder schwerer Mastodynie vor der Periode, dass durch die Therapie mit einem Progesterongel Brustschmerzen gelindert werden2. Dabei stuften 87 % der Patientinnen die Wirkung und mit 99 % fast alle Patientinnen die Verträglichkeit des Progesterongels als sehr gut oder gut ein. Nebenwirkungen waren ausschließlich milde Hautreizungen und trockene Haut. Diese traten jedoch nur selten auf. Sehr positiv fiel auch das Urteil von 440 Frauen mit Mastodynie nach einer dreimonatigen Anwendungsbeobachtung aus3.

Generell haben Brustschmerzen eine günstige Prognose. Sie sollten Brustschmerzen nicht einfach aushalten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die Ursachen abzuklären und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung zu erhalten. In der frauenärztlichen Praxis sind die Erfahrungen mit Progesterongel sehr gut.

Referenzen

  1. Scurr J, Hedger W, Morris P, Brown N. The prevalence, severity, and impact of breast pain in the general population. The breast journal. 2014;20(5):508-513.
  2. Dupuy A. Etude observationelle en gynécologie libérale des mastodynies traitées par un gel de progestérone d’application locale. Genesis. 2010;150:8-13.
  3. Zyklusbedingte Brustschmerzen: Lokaltherapie mit Progesteron bei Mastodynie. Gyne. 2009;30(Sonderdruck):22-24.