Das körpereigene Hormon Progesteron hat im Körper einer Frau zahlreiche wichtige Funktionen. Die Hauptaufgaben zielen auf die Gebärmutter ab:

  1. die Vorbereitung der Gebärmutter auf die Schwangerschaft,
  2. ihre Aufrechterhaltung bei erfolgreicher Befruchtung der Eizelle.

Die Eigenschaften von Progesteron

Progesteron auf einen Blick

Progesteron wird in den Eierstöcken (Ovarien) vom Gelbkörper (Corpus luteum) produziert. Der Gelbkörper entsteht aus der Eihülle, die nach dem Eisprung aus dem Eifollikel übrig bleibt. Während einer Schwangerschaft produziert der Mutterkuchen (Plazenta), der das Ungeborene mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, ebenfalls Progesteron. In geringem Maße wird das Hormon auch in der Nebennierenrinde gebildet.

Während des weiblichen Monatszyklus herrscht im Körper einer Frau ein fein abgestimmtes, komplexes Zusammenspiel der verschiedenen Sexualhormone. Die Hormone Progesteron und Östrogen führen dabei häufig sich gegenseitig verstärkende bzw. ergänzende Funktionen aus. Während das Östrogen in der ersten Zyklushälfte für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) verantwortlich ist, stoppt Progesteron ab der zweiten Hälfte des Zyklus das Wachstum. Unter dem Einfluss von Progesteron wird die Gebärmutterschleimhaut dann so umgewandelt, dass sich eine Eizelle einnisten kann.

Hat sie dies erfolgreich getan, wird die Schwangerschaft in den ersten Wochen vom Progesteron stabilisiert. Dies ist möglich, weil der Gelbkörper nach einer Einnistung der Eizelle weiterhin Progesteron ausschüttet. Das Progesteron wird nun so lange vom Gelbkörper produziert, bis die Plazenta nach etwa 12 Schwangerschaftswochen diese Aufgabe übernimmt. Das Progesteron sorgt z. B. während der Schwangerschaft dafür, dass es in der Gebärmutter nicht zu vorzeitigen Kontraktionen bzw. Wehen kommt. Darüber hinaus veranlasst Progesteron während einer Schwangerschaft die Weiterentwicklung der Brustdrüsen, um so ausreichend Milch für den Säugling produzieren zu können.

Progesteron sorgt nach dem Eisprung für eine geringe, aber messbare Erhöhung der Körpertemperatur um etwa 0,4 bis 0,6 Grad Celsius (gemeint ist hier die sogenannte Basaltemperatur vor dem morgendlichen Aufstehen). Diese Temperaturerhöhung kann dann – zusammen mit anderen körperlichen Merkmalen – als ein Indikator für einen Eisprung bzw. die fruchtbaren Tage im weiblichen Zyklus verwendet werden. Somit spielt Progesteron bei der natürlichen Familienplanung eine Rolle.

Findet keine Befruchtung nach dem Eisprung statt, geht der Gelbkörper nach ca. 12–14 Tagen zugrunde. Die Gebärmutterschleimhaut wird aufgrund der fehlenden Hormone abgestoßen und es kommt zur monatlichen Regelblutung.